Unter der Saitenlage versteht man, wie hoch der Abstand zwischen Gitarrensaite und Bundstäbchen ist. Gemessen wird die Saitenlage im 12. Bund. Die Saitenlage wird über die Höhe der Stegeinlage eingerichtet. Ist die Stegeinlage zu hoch, so wird diese abgeschliffen oder eine passende niedrigere Einlage verwendet. Ist sie zu niedrig, wird dementsprechend eine passende höhere Stegeinlage verwendet. Der Abstand zwischen der Saite und den Bundstäbchen sollte bei Konzertgitarren bei der hohen E-Saite (E1) 3 mm und bei der tiefen E-Saite (E2) 3,5 bis 4 mm betragen. Die Millimeter-Werte sind als Richtwerte zu verstehen.
Bei Flamenco-Gitarren ist die Standardeinstellung der Saitenlage 1 mm niedriger als bei Konzertgitarren. Das liegt unter anderem daran, dass Flamencospieler sehr schnell spielen, die Akkorde sehr schnell wechseln und somit schneller greifen können.
Die Saitenlage kann natürlich auf die Wünsche jedes Gitarrenspielers individuell eingestellt werden. Besser zu bespielen ist die Gitarre wenn die Saitenlage nicht zu hoch ist, denn sonst sind die Akkorde wesentlich schwerer zu greifen und in den höheren Tonlagen kann es schnell unsauber klingen. Bei zu niedriger Saitenlage, kann es sein, dass die Gitarrensaiten bei starkem Anschlag schnarren. Durch Temperaturschwankungen in Verbindung mit dem Saitenzug kann sich die Saitenlage stark verändern. Wenn es z. B. warm ist und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist, dehnt sich das Holz aus. Bei trockener Raumluft oder bei niedrigen Temperaturen verändert sich Holz natürlich auch.
Die Konzertgitarre hat im Verhältnis zur Westerngitarre eine dünnere Decke, da durch die Nylonsaiten weniger Zug ausgeübt wird. Ob die Saiten schnarren oder nicht hängt allerdings nicht nur von der Saitenlage ab, sondern auch von der Halskrümmung, der Höhe der Saiten am Sattel, der Bundarbeit und dem individuellen Anschlag.